Erfahrungbericht: Mein Weg mit dem Kurs „aqua KI-Copilot“ – Zwischen Überraschungen, Learnings und praktischen Einsichten

Gillian Trombke · 23.05.2025 · 4 Min. Lesezeit

Kann KI Softwaretester wirklich unterstützen? QA-Berater Gillian Trombke hat die neue Version des aqua AI Copilot selbst ausprobiert – und teilt in seinem Erfahrungsbericht, was überrascht, was überzeugt und wo KI wirklich hilft. Lies seinen vollständigen Erfahrungsbericht in unserem neuen Artikel!


Als ich im Rahmen des offiziellen andagon-Kurses die Gelegenheit hatte, die aktualisierte Version von aqua's AI Copilot auszuprobieren, war ich neugierig, ob sich die Software seit meinen früheren Erfahrungen wirklich verbessert hatte. In diesem Blogbeitrag teile ich meine wichtigsten Erkenntnisse, einschließlich positiver Überraschungen, praktischer Vorteile und Bereiche, in denen die KI beim Testen noch verbessert werden könnte. Kann sie wirklich Zeit sparen? Welche Funktionen sind besonders hervorzuheben? Und warum empfehle ich sie, obwohl ich sie in meinem aktuellen Projekt nicht einsetzen kann? Lesen Sie weiter und finden Sie es heraus!


1. Warum ich mich für den „aqua KI-Copilot“-Kurs entschieden habe

Als Berater bei andagon bin ich regelmäßig in Testprojekten unterwegs, in denen aqua als zentrales Tool im Einsatz ist. Ich kenne die Plattform ziemlich gut und habe in den letzten Jahren viele Erfahrungen damit gesammelt – vor allem im Bereich der Testautomatisierung. Deshalb war ich besonders neugierig, als mir gesagt wurde, dass dieser Kurs zum Review steht. Schließlich hatte ich den KI-gestützten Assistenten schon vor rund zwei Jahren in einem Projekt getestet – und damals ehrlich gesagt wieder zur Seite gelegt. Für die eher komplexen und sehr spezifischen Anforderungen in unseren Projekten war er zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht ausgereift genug.

Was hat sich seitdem getan? Genau das wollte ich herausfinden. Der Kurs kam also genau zur richtigen Zeit – ich war neugierig, wie sich der Copilot weiterentwickelt hat. Eine gute Gelegenheit also, um die neue Version des Tools auf Herz und Nieren zu prüfen.

2. Zwischen Aha-Moment und Augenrollen – Was der Kurs wirklich kann

Zu Beginn war ich etwas skeptisch, wie der Kurs strukturiert ist. Der Abschnitt über das Schreiben eines „guten Prompts“ kam erst nach den praktischen Übungen. Ich fragte mich anfangs: Warum kommt diese Information nicht früher? Doch im Nachhinein verstand ich diese Reihenfolge. Nachdem ich die ersten Aufgaben mit dem KI-Copilot selbst ausprobiert hatte, wurde mir die Bedeutung des richtigen Prompts deutlich. Ich konnte so den Lerneffekt viel besser nachvollziehen und verstehen, wie wichtig die Formulierung von Anfragen an die KI ist, um nützliche Ergebnisse zu erzielen. Und das obwohl ich durchaus darin geübt bin, Prompts für eine KI zu verfassen.

Was mich diesmal aber wirklich überrascht hat, war die enorme Zeitersparnis: Der Copilot konnte in kürzester Zeit eine Vielzahl an Testfällen, Anforderungen und sogar Testdaten generieren – und das mit erstaunlich solider Qualität. Gerade für Initialphasen in Projekten oder bei repetitiven Aufgaben ist das ein echter Gamechanger. Anstatt stundenlang manuell zu schreiben, lässt sich nun mit wenigen gezielten Prompts ein vollständiger Satz an Anforderungen oder Tests erstellen – das spart nicht nur Zeit, sondern schafft auch kreative Freiräume für die eigentliche Analyse- und Teststrategie.

Besonders hilfreich fand ich die Möglichkeit, nicht nur funktionale Testfälle zu generieren, sondern auch direkt Positiv- und Negativszenarien sowie BDD-Formate (Given-When-Then) und PRD-Strukturen. Auch die automatische Erstellung von Testdaten, Testschritten oder ganzen Anforderungspaketen zeigt, wie viel sich da getan hat. Ganz neu sind die Features für Grenzwertanalyse und Äquivalenzklassenbildung – sogar so neu, dass sie bislang noch nicht im Kurs enthalten sind. Dies hielt mich allerdings nicht davon ab dieses neue Feature auf eigene Faust zu erkunden und auch hier war mein Eindruck sehr positiv.

Doch was war eigentlich das Problem vor 2 Jahren und wie hat sich der Copilot da weiter entwickelt? Damals war der Copilot in unseren eher komplexen Projekten kaum sinnvoll einsetzbar, weil er ohne konkreten Projektkontext oft „ins Blaue“ geraten hat. Und auch heute fehlt dieser Kontextbezug leider noch immer. Die generierten Inhalte sind solide, aber bei sehr projektspezifischen Anforderungen noch nicht ausreichend treffsicher. Man kann zwar mit viel Mühe den Kontext jedes Mal mit dem Prompt übergeben, dies ist allerdings sehr aufwändig und besonders in sehr komplexen oder fachspezifischen Projekten unpraktikabel. Immerhin: Die Einbindung eines Kontexts auf Projektebene ist laut aqua in Planung. Ich bin gespannt, wie gut das dann wirklich funktioniert.

Fazit: Eine lohnenswerte Reise – auch wenn ich sie (noch) nicht direkt weitergehen kann

Ich fand den Kurs „aqua KI-Copilot“ so nützlich, dass ich es wirklich schade finde, das Gelernte in meinem aktuellen Projekt nicht direkt anwenden zu können – einfach, weil aqua dort momentan nicht im Einsatz ist. Umso mehr freue ich mich jetzt schon auf mein nächstes Projekt mit aqua, bei dem ich die neuen Möglichkeiten in der Praxis ausprobieren kann.

Trotzdem möchte ich den Kurs jedem empfehlen, der in einem Projekt mit aqua arbeitet – oder allgemein ein Interesse daran hat, wie KI den Testprozess unterstützen kann. Der Kurs zeigt nicht nur, was der Copilot heute bereits leisten kann, sondern liefert auch wertvolle Inspiration, wie er in eigenen Projekten eingesetzt werden kann. Besonders wichtig ist, dass durch das Teilen von Feedback die Weiterentwicklung des Tools direkt von den Nutzer:innen beeinflusst wird.

Ich werde den Kurs auf jeden Fall mit meinen ehemaligen Projektkolleg:innen und auch mit Freunden aus der Softwareentwicklung teilen. Es ist eine großartige Gelegenheit, den Nutzen von aqua besser zu verstehen und gleichzeitig dem Entwicklerteam direktes Feedback zu geben. Und nicht zu vergessen: Das Zertifikat am Ende ist ein zusätzlicher Bonus, vor allem, solange der Kurs aktuell noch kostenlos ist.

4. Kurz gesagt:

Ein gut strukturierter und praxisorientierter Kurs, der nicht nur die Funktionen des aqua KI-Copiloten vermittelt, sondern auch die Möglichkeit bietet, das Tool besser zu verstehen und direkt zu testen. Der Kurs lohnt sich besonders für alle, die mit aqua arbeiten und den Nutzen von KI im Testprozess weiter ausreizen möchten.

Außerdem ist der Kurs ein starker Beweis dafür, wie sich der Copilot in zwei Jahren weiterentwickelt hat. Kein Marketing-Versprechen, sondern echtes Potenzial.

Mein Tipp: Nutzt die Gelegenheit, solange der Kurs noch ohne Kosten verfügbar ist.

Hier geht es zum Kurs.

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